Bezirksregierung entscheidet gegen Wiedenhoff
Bezirksregierung lehnt eigenwirtschaftlichen Antrag auf Genehmigung von Linienverkehre des Busunternehmens Wiedenhoff ab
Die Entscheidung der Bezirksregierung in der Angelegenheit Wiedenhoff GmbH ist gefallen – zu Gunsten der Wupsi. Damit werden das Liniennetz „Leverkusen/Rheinisch-Bergischer Kreis“ weiterhin von der Wupsi unter erheblichem Zuschussbedarf seitens des Rheinisch-Bergischen Kreis und der Stadt Leverkusen weiter betrieben.
Die in der Pressemitteilung dargelegte Begründung klingt für mich zumindest merkwürdig:
„Da bislang die wupsi GmbH das Liniennetz mit sehr hohen Defiziten betrieben hat, die mit Geldern des Rheinisch-Bergischen Kreises und der Stadt Leverkusen ausgeglichen werden mussten, bestehen Zweifel, ob das neue Verkehrsunternehmen KGW GmbH die Verkehrsleistungen für die Dauer von 10 Jahren tatsächlich eigenwirtschaftlich fahren kann.“
Aha – da die Wupsi defizitär arbeitet, müssen das andere Unternehmen auch – der Staat war ja schon immer der bessere Unternehmer. Schon eine sehr merkwürdige Schlussfolgerung. Und dass Investitionen in Form von Anschaffung von Bussen zu tätigen sind, überrascht auch nicht besonders. Die Wupsi hat das in der Vergangenheit mit hohem Zuschussbedarf der beiden Kreise bereist durchgeführt und profitiert davon jetzt in hohem Maße. Aber 10 Jahre sind ja auch ein Zeitraum, in dem sich solche Investitionen amortisieren (können).
Nun, wir kennen weder das Gutachten von Wiedenhoff noch das Gegengutachten der unabhängigen Wirtschaftsprüfer. Aber sehr substanziell scheint das alles ja nicht zu sein, wenn man solche Schlussfolgerungen in die Pressemitteilung einspeist.
Ich meine: Die Bezirksregierung hatte eine ziemlich gefestigte Vormeinung zu dem Vorgang, die man irgendwie durch eine „unabhängige“ Wirtschaftsprüfung zu bestätigen suchte – im Sinne der Wupsi.
Warum gibt es eigentlich keine Möglichkeit der Nachbesserung für Wiedenhoff?
Lothar Esser